Gamification 
Spielelemente im
E-Learning

Erfolgreiches Lernen gelingt vor allem dann, wenn Menschen motiviert sind, etwas zu lernen. Doch oft müssen wir uns – beispielsweise aus beruflichen Gründen – mit Dingen beschäftigen, die auf den ersten Blick nicht spannend, interessant oder herausfordernd scheinen. Wie kann es trotzdem gelingen, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen derartige Themen erfolgreich zu vermitteln? Gamification, also der Einsatz von Elementen aus der Spielwelt in spielfremde Umgebungen, hat sich in diesem Zusammenhang bewährt. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Möglichkeiten es gibt, Gamification in E-Learnings einzusetzen, welche Vorteile dies bietet und worauf dabei geachtet werden sollte.

Storytelling

Menschen lieben Geschichten und beschäftigen sich lieber mit einem Lerngegenstand, wenn dieser in eine Rahmenhandlung eingebettet ist. Geht es beispielsweise um ein WBT zum Thema wirksames Projektmanagement, dann macht es Sinn, wenn eine gezeichnete fiktive Projektmanagerin durch das Training führt. Bei einem Sprachenwettbewerb für Kinder kann es beispielsweise ein gezeichneter und animierter Wombat sein, den die Lernenden auf seiner Weltreise begleiten. Je nach Umsetzung kann diese Figur Hilfestellung leisten, Quiz-Fragen stellen oder das Gelernte zusammenfassen. Idealerweise stellt der Lerner eine positive Verbindung zur Geschichte und den darin vorkommenden Protagonisten her, was wiederum förderlich für das Lernen ist. Es gibt auch die Möglichkeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und so unterschiedliche Szenarien durchzuspielen.

Belohnungen, Levels & Wettbewerbe

Ob Punkte, Münzen oder Abzeichen, Belohnungssysteme motivieren die Lernenden sich weiter mit dem Lernthema zu beschäftigen und eventuell in ein neues Level aufzusteigen. Besonders effektiv funktioniert dies, wenn man sich per Highscore mit Anderen messen kann. Abzeichen oder Badges verstärken diesen Effekt, da auf diese Weise der Lernerfolg sichtbar gemacht wird. Unterschiedliche Level haben den Vorteil, dass die Lernenden den Lernstoff in einer vorbestimmten Reihenfolge abarbeiten können und motiviert werden, in das nächste Level aufzusteigen. Je nach Lerninhalt kann jedoch auch die freie Auswahl unterschiedlicher Module sinnvoll sein.

Aktive Beteiligung – statt passiver Wissenskonsum

Aktiv handeln und sich mit dem Lerngegenstand auseinandersetzen, anstatt nur passiv ein bereits vorgefertigtes Lernmodul abarbeiten. Das ist ein weiteres Spiel-Element, das die Motivation, den Spaßeffekt und auch den Lernerfolg steigern kann. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Von unterhaltsamen Minispielen in einer Kindertour über Aufgaben und Missionen in einem Lernspiel über Haiti bis hin zur Übernahme von Rollen in verschiedenen Szenarien. Wichtig dabei ist, dass der Lernende aktiv Gelerntes anwenden oder überprüfen kann beispielsweise durch die Beantwortung von Quizfragen aber auch durch die Interaktion mit Personen und Gegenständen.

Konzept und Umsetzung

Damit Gamification die gewünschte Motivation und den Lernerfolg erzielen kann, ist ein gut durchdachtes Konzept das A und O. Fragen zur Zielgruppe, dem Inhalt und Umfang des Lerngegenstands, den Lernzielen, den verfügbaren und gewünschten Medien sowie dem Budget sollten in dieser Phase beantwortet werden. Daraus folgt dann im nächsten Schritt das Feinkonzept, in dem die Gestaltung und Einbindung der Gamification Elemente im Detail festgelegt und umgesetzt wird.